Jesus-Worte

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Nur sehr wenige Stellen gehen auf den historischen Jesus zurück.

Sie stammen aus den Evangelien des Matthäus, des Markus und des Lukas.

Was hat Jesus wirklich gesagt?

Jesus selbst sprach aramäisch und hebräisch. Aufgeschrieben wurden seine Worte eine Generation später auf Griechisch.

Später wurden sie ins Lateinische übersetzt, als die Römer unumschränkte Herrscher der damaligen Welt waren, und viele Jahrhunderte später in die verschiedenen Nationalsprachen.

Dabei gab es immer auch Verständnis- und Übersetzungsprobleme und auch Fehler. Zudem: Das Neue Testament ist kein Tatsachenbericht. Es ist ein Glaubenszeugnis. Es ist ja erst Jahrzehnte nach Jesu Tod entstanden.

Die heutigen Theologen wissen: Viele Stellen sind “mythologisch” zu betrachten: Viele Stellen darf man als Legende, Mythos, Poesie, gläubige Interpretation ansehen. Man benutzte die Poesie-Sprache der damaligen Zeit.

Vieles ist in den ersten christlichen Generationen durch „Gemeinde-Theologie“ dazu gekommen – aus gläubigem Herzen. Das ist nicht gleich zu setzen mit Lug und Betrug. Es war die Sprache, die Ausdrucksweise der Zeit. Wir wissen: Poesie drückt Wirklichkeit oft besser aus als bloße Fakten. Viele Stellen können auch heute für uns wichtig sein, können uns Wertvolles und Wichtiges lehren. Aber wir müssen und dürfen sie unter dem Vorbehalt lesen: Prüfet, und das Gute behaltet. – Im folgenden sind die relativ wenigen Worte zusammengestellt, die Jesus von Nazareth als “ipsissima vox” zugeschrieben werden.

(Vgl.: Petersen, Claus. Nürnberg 2003)

Das Entscheidende der Jesus-Botschaft ist:

Wir Menschen dürfen uns als Kinder eines liebenden Gottes fühlen. Wir dürfen vertraut mit ihm sein. Wir können du sagen zu ihm. Sein Reich ist angebrochen: Da, wo Frieden geschaffen wird. Wo Gerechtigkeit, Barmherzigkeit, Güte und Liebe herrschen.

Mk 2, 19a Können etwa die Söhne des Brautgemachs …fasten?

Mk 2,21-22 Niemand näht einen neuen Flicken auf ein altes Gewand. Sonst reißt das Füllstück von ihm ab, und der Riss wird schlimmer. Und niemand füllt neuen Wein in alte Schläuche.Sonst wird der Wein die Schläuche zerreißen. Und der Wein geht verloren mitsamt den Schläuchen.

Mk 2,27 Der Sabbat ist um des Menschen willen gemacht, und nicht der Mensch um des Sabbats willen.

Mk 4, 3-8 Siehe, ein Sämann ging aus um zu säen. Beim Säen geschah folgendes: Einiges fiel auf den Weg. Es kamen die Vögel und fraßen es auf. Anderes fiel auf Steine…; und als die Sonne aufging, wurde es versengt… Wieder anderes fiel unter Dornen. Und die Dornen wuchsen auf und erstickten es… Alles übrige aber fiel auf guten Boden, und es gab Frucht, nachdem es aufgegangen und gewachsen war, und trug dreißigfach…“

Mk 4, 26-28 Mit dem Reich Gottes verhält es sich so, wie wenn ein Mensch Samen auf die Erde gestreut hat, und er schläft ein und er erwacht, Nacht und Tag, und der Same sprosst und wird groß – er weiß selbst nicht wie. Von selbst bringt sie Erde Frucht: zuerst den Halm, dann die Ähre, schließlich das voll ausgereifte Korn in der Ähre.

Mk 4, 31-32 Wem gleicht das Reich Gottes? Womit soll ich es vergleichen? Es ist gleich einem Senfkorn, wenn es auf die Erde gesät ist, kleiner als alle Samenkörner der Erden. Aber wenn es gesät ist, wächst es und wird größer als alle Gartengewächse und bildet große Zweige, so dass unter seinem Schatten die Vögel des Himmels nisten können.

Mk 10,15 Amen, ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht annimmt wie ein Kind, der kommt bestimmt nicht hinein.

Mk 10,25 Eher geht ein Kamel durch das Nadelöhr, als dass ein Reicher ins Reich Gottes gelangt.

Mk 10, 43b-44 Wer unter euch groß sein will, soll euer Diener sein. Und wer bei euch Erster sein will, soll der Knecht aller sein.

Lk 17, 21b Siehe, das Reich Gottes ist in eurer Mitte / mitten unter euch.

Mt 5, 3 und Lk 6, 21b Selig die Armen! Ihnen gehört das Reich Gottes.

Mt 5,39b und Lk 6,29a Dem, der dich auf die Wange schlägt, halte auch die andere hin.

Mt 8,22 und Lk 9,60 Lass die Toten ihre Toten begraben, du aber geh, künde das Reich Gottes!

Mt 12,28 und Lk 11,20 Wenn ich mit dem Finger Gottes die Dämonen austreibe, dann ist das Reich Gottes zu euch gekommen.

Mt 13,33 und Lk 13,21 Mit dem Reich Gottes ist es wie mit einem Sauerteig. Eine Frau nahm ihn und mischt ihn unter drei Sat Mehl. Er hat das Ganze durchsäuert.

Mt 22, 1-9 und Lk 14, 16-21a Ein Mensch feierte ein großes Gastmahl. Er lud viele dazu ein und schickte … seinen Diener aus, der den Eingeladenen sagen sollte: Kommt, denn es ist alles bereit! Da fingen alle an, ohne Ausnahm, sich zu entschuldigen. Der erste sagte zu ihm: Ich habe einen Acker gekauft und muss ihn unbedingt besichtigen gehen. Ich bitte dich: betrachte mich als entschuldigt. Der nächste sagte: Ich habe fünf Ochsengespanne gekauft und bin gerade auf dem Weg, um sie mir genauer anzusehen. Ich bitte dich: Betrachte mich als entschuldigt. Der dritte sagte: Ich habe geheiratet und kann deshalb nicht kommen. Der Diener kehrte zurück und berichtete seinem Herrn davon. Der Herr wurde zornig und sagte zu seinem Diener: Gehe schnell hinaus auf die Plätze und Straßen der Stadt und bring die Armen herbei.

Mt 13, 44 Mit dem Reich Gottes ist es wie mit einem Schatz, der in einem Acker verborgen war. Ein Mensch fand ihn und verbarg ihn wieder. Und in seiner Freude geht er hin, verkauft alles, was er besitzt, und er kauft jenen Acker.

Mt 20, 1-15 Mit dem Reich Gottes verhält es sich so: Ein Gutsbesitzer ging gleich am frühen Morgen hinaus, um Arbeiter für seinen Weinberg anzuwerben. Nachdem er mit den Arbeitern um einen Tageslohn von einem Denar übereingekommen war, schickte er sie in seinen Weinberg. Um die dritte Stunde ging er wieder hinaus und sah andere auf dem Marktplatz stehen, die keine Arbeit hatten. Er sagte zu ihnen: Geht auch ihr in meinen Weinberg. Ich werde euch geben, was recht ist. Und sie gingen hin. Um die sechste und um die neunte Stunde ging er nochmals hinaus und tat ebenso. Als er um die elfte Stunde hinausging, fand er andere dastehen und sagte zu ihnen: Was steht ihr hier den ganzen Tag ohne Arbeit? Sie antworteten ihm: Weil uns niemand angeworben hat. Da sagte er zu ihnen: Geht auch ihr in den Weinberg. Als es Abend geworden war, sagte der Weinbergbesitzer zu seinem Verwalter: Rufe die Arbeiter und zahle ihnen den Lohn aus. Beginne bei den Letzten bis zu den Ersten. Da kamen die, die um die elfte Stunde eingestellt worden waren, und erhielten jeweils einen Denar. Als dann die Ersten kamen, meinten sie, dass sie mehr erhalten würden. Aber auch sie erhielten jeweils einen Denar. Als sie ihn erhielten, empörten sie sich über den Gutsbesitzer und sagten: Diese letzten haben eine einzige Stunde gearbeitet. Und du hast sie uns gleichgesetzt, die wir die Last des Tages und die Hitze ertragen haben. Er aber antwortete einem von ihnen: Freund, ich tue dir kein Unecht. Bist du nicht um einen Denar mit mir übereingekommen? So nimm das deine und geh. Ich will diesem letzten das gleiche geben wie dir.Kann ich mit dem, was mir gehört, nicht tun, was ich will? Oder sieht dein Auge böse drein, weil ich gütig bin?

Mt 53 und Lk 621 Selig sind die Armen. Selig sind die, die einfach leben.

(Möglicherweise ist dies die einzige Seligpreisung aus dem Munde Jesu.
Die anderen wurden wahrscheinlich erst später hinzugefügt.)

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